Jakob Lorber

Jakob Lorber und die Lorber-Bewegung

Eine kurze Beschreibung der Lorber-Bewegung.

(Auszug aus dem Buch "Neptun heißt bei uns Miron")

Neptun heißt bei uns Miron
Über die Lorber-Bewegung

Der Begriff „Lorber-Bewegung“ bezieht sich auf die Leser und Freunde der Neuoffenbarung Jakob Lorbers. Dabei handelt es sich um keine Kirche, Sekte oder sonstige Organisation. Gegenwärtig gibt es nur den Lorber-Verlag in Bietigheim, der die meisten Manuskripte verwahrt, die Lorber-Gesellschaft, die ein Gästehaus bei der Andritz-Quelle in der Steiermark betreibt, sowie einige unabhängige Freundeskreise. Daneben bestehen private Initiativen etwa zur Herstellung der Sonnenheilmittel, wie sie in der Neuoffenbarung vorgestellt werden, oder zur Bekanntmachung und Bereitstellung der Neuoffenbarung über die neuen Medien. Schon die dem leidigen Schubladendenken entspringenden Begriffe „Lorberfreund“ und „Lorberianer“ sind problematisch, denn die Anhänger und Leser der Neuoffenbarung sehen sich als Christen oder einfach nur als Menschen, da sie auf das biblische „ein Hirte und eine Herde“ ausgerichtet sind. Der unglückliche Begriff „Lorberfreund“ impliziert eine sektiererische Abgrenzung zu anderen Menschen. Zudem verstehen sich die „Lorberfreunde“ weniger als Freunde Jakob Lorbers, sondern vielmehr als Freunde oder Anhänger von Jesus Christus, weswegen sie korrekt als „Freunde der durch Jakob Lorber vermittelten Jesusoffenbarung“ zu bezeichnen wären. Da sich nun aber der missliche Begriff „Lorberfreund“ durchgesetzt hat, werde ich ihn hier verwenden, wenn auch mit Vorbehalt.

Obwohl die Lorberfreunde wiederholt von Sektenbeauftragten der Staatskirchen unter die Lupe genommen wurden, kann die Lorber-Bewegung weder im theologischen noch im soziologischen Sinn als Sekte angesehen werden: Es gibt keinen charismatischen Führer oder eine Führungsgruppe, Gruppenbildungen und Koordination erfolgen selbständig und freiwillig, Kirchenaustritt wird nicht verlangt, Feindbilder werden nicht kultiviert, eine Abgrenzung oder Distanz von der allgemeinen Gesellschaft, so sie überhaupt äußerlich ersichtlich wird, geschieht ungezwungen und auf eigenen Antrieb. Auch Essensvorschriften, allgemein festgelegte Fastenzeiten, Rituale und Feiertage – alles gemeinschaftsbildende Elemente – gibt es bei den Lorberfreunden nicht, ebenso keine Amtspriester und reguläre Gottesdienste. Die Lorberfreunde halten sich nicht für eine kleine oder große Schar Auserwählter oder für die einzigen wahren Christen. Sie sehen sich vielmehr mit allen Menschen der Welt verbunden als Kinder eines und desselben göttlichen Vaters, der in Jesus Christus verkörpert ist. Sie verstehen sich als überkonfessionelle Christen, wobei sie ihren Glauben an Christus und Seine göttliche Lehre aus der Bibel schöpfen, die sie als ein unanfechtbar heiliges Fundament ihres Glaubens, Lehrens und Lebens ansehen. Dabei gehören sie aber nicht zu jenen Christen, welche die Bibel für das einzige von Gott gegebene Offenbarungswort, das im 4. und 5. Jahrhundert nach Gottes Plan und Willen seinen Abschluss erhalten habe, ansehen. Sie gehören zu jenem Teil der christlichen Welt, die an eine fortdauernde Quelle göttlicher Offenbarung glaubt; für die Lorberfreunde ist die Neuoffenbarung ein neues großes Gotteswort. Sie schätzen die Bibel in gleichem Maß wie die Neuoffenbarung; ihnen ist die Bibel so heilig und teuer, wie sie nur irgendeinem Christen sein kann. Sie wollen die Bibel nicht verkleinern, verächtlich machen oder abschaffen, sondern soweit möglich erfüllen.

Die internationale und überkonfessionelle Leserschaft der Lorberwerke besteht aus einer Vielfalt sehr verschiedener Menschen, welche die Neuoffenbarung durchaus nicht in allem einheitlich interpretieren und leben. Entsprechend schwierig gestalten sich Gemeinschaftsleben und Kommunikation. Überdurchschnittlich viele Lorberfreunde haben im Vergleich zu anderen geistig orientierten Gruppen keinen religiösen Hintergrund, die Mehrheit dennoch einen christlichen – evangelisch, katholisch, freikirchlich, charismatisch. Viele fanden zur Neuoffenbarung über Esoterik und Parapsychologie, etliche über fernöstliche Religionen. Auch aus den Kreisen von verschiedenen Mystikern, Wortempfängern, Heilern, Lebensberatern und Geistlehrern haben Menschen zur Neuoffenbarung gefunden. Nur wenige wurden in die Neuoffenbarung sozusagen hineingeboren. Die meisten Lorberfreunde haben sich nach längerer Wahrheitssuche selbst für die Neuoffenbarung entschieden. Öfters führten eine schwere Lebenskrise, eine leibliche Erkrankung, eine schwere seelische Erschütterung und herbe Enttäuschung in der äußeren Daseinsebene zum Lorberwerk. Manche fanden in der Neuoffenbarung Erklärung und Bestätigung eigener übernatürlicher Erfahrungen. Andere sind auch einfach nur zufällig auf das Werk gestoßen. Es wurde festgestellt, dass sehr intensives Suchen und eine große Sehnsucht im Herzen notwendig sind, um das Geschenk der Neuoffenbarung wirklich dankbar annehmen zu können. Wenn nur eine große anfängliche Begeisterung da ist, dann ist die Sache wahrscheinlich nicht dauerhaft. Bei so ziemlich allen Lorberfreunden besteht ein allgemeines Interesse an Religion und Mystik. Die Neuoffenbarung vermittelt ihnen Schutz und unmittelbare göttliche Führung, das innere Wort, ein alternatives Weltbild, in dem der Mensch wieder Bedeutung und Bestimmung hat, Aufklärung über Lebens- und Glaubensfragen, Klarheit, Halt, Trost, Heilwerdung und Erlösung, Abkehr von Selbstsucht und Materialismus, Glaubensvertiefung und Erläuterung der Bibel, Zugang zu Jesus Christus, Liebe zu Gott und dem Nächsten, ein als lebendig und ursprünglich empfundenes Christentum, sowie die Ankündigung zukünftiger Ereignisse. Nicht wenige Lorberfreunde berichten davon, sie hätten beim Lesen der Neuoffenbarung eine überwältigende Nähe Gottes erlebt.

Weil der Zugang zur Neuoffenbarung und die religiöse Sozialisation unter den Lorberfreunden sehr verschieden sind, stellt sich die Frage, ob man anstatt von einer Gemeinschaft oder Bewegung nicht besser von einem Leserkreis sprechen sollte. Bei aller Verschiedenheit und Differenzen lässt sich jedoch sagen, dass innere Freiheit und Selbständigkeit verbunden mit tiefer Religiosität, sowie der Glaube an die göttliche Urheberschaft des Lorberwerks das einende Element der Lorber-Bewegung ist. Über die Anzahl und Verbreitung der Lorberfreunde landesweit oder weltweit lassen sich kaum seriöse Angaben machen; es sind schätzungsweise mehrere Tausend. Die überwiegende Mehrheit befindet sich gegenwärtig in den deutschsprachigen Ländern. Eine größere Anzahl lebt auch in den USA. Die meisten Lorberfreunde finden sich in Staaten mit größeren christlichen Gemeinden.

Jakob Lorber gründete keine Kirche, keine Bewegung, keine Sekte, nicht einmal einen Verein. Er selbst trat trotz Verfolgung und Anfeindungen nicht aus der römisch-katholischen Kirche aus, und auch von seinen zeitgenössischen Freunden und Anhängern ist solches nicht bekannt. Er hatte einen persönlichen Freundeskreis, dem einige Prominente wie Dr. Justinus Kerner, Dr. Carl-Friedrich Zimpel, Anselm und Andreas Hüttenbrenner, sowie Karl Gottfried Ritter von Leitner angehörten. Es gab aber keinerlei formelle Organisation oder Mitgliedschaft. In der Neuoffenbarung finden sich keine Anweisungen zur Gründung einer Kirche oder Sondergemeinschaft, vielmehr heißt es dort, die echten Getreuen Gottes hätten es nicht nötig, sich in einem engen Kreis zu sammeln. Man solle bei seiner Kirche bleiben, oder auch nicht. Die Neuoffenbarung hat mit organisierter Religion nicht viel im Sinn. Sie überlässt es jedem selbst, ob er Mitglied einer organisierten Religionsgemeinschaft sein möchte. Neuoffenbarung nach Lorber bedeutet hauptsächlich Geistkirche, die Weltkirche tritt weitestgehend in den Hintergrund. Man soll von Gott gezogen sein, nicht von einer Priesterschaft. Die Neuoffenbarung richtet sich damit an geistig schon etwas fortgeschrittene Menschen. Allgemeine Anleitungen zu Gemeinschaftsleben und Mission werden allerdings gegeben.

Die Gründung einer mehr organisierten Lorbergemeinschaft hat sich erst in den Jahrzehnten nach Jakob Lorbers Verscheiden ergeben, wobei die Verleger Christoph Friedrich Landbeck und Otto Zluhan die beiden hauptsächlichen Gründungsväter waren. Die Lorber-Bewegung ist größtenteils eigentlich eine Landbeck & Zluhan-Bewegung. Weil sich dafür aber der Begriff Lorber-Bewegung eingebürgert hat, bleibe ich dabei.

Die Geschichte der Lorber-Bewegung als Organisation oder Verein drehte sich im Wesentlichen um den Verlag der Lorberschriften und spielte sich hauptsächlich im vereinsverliebten Deutschland ab, obwohl es auch in anderen Ländern Gemeinschaften mit einer gewissen Organisation gab. Davor und daneben existierten stets unabhängige Freundeskreise. Diese so gut wie gar nicht organisierten oder koordinierten Kreise bestanden aber jeweils höchstens ein paar Jahrzehnte lang. Die große Mehrheit der Lorberfreunde lebt seit jeher selbständig für sich außerhalb irgendeines Vereines, der sich auf die Neuoffenbarung bezieht. Die regelmäßigen Tagungen oder Versammlungen der Lorberfreunde dienten im Wesentlichen der Erbauung – man traf Gleichgesinnte, mit denen man sich über Dinge der Neuoffenbarung und des geistigen Lebens unterhalten konnte. Um dem Ganzen einen Rahmen zu geben, fanden Vorträge und Ausflüge statt. Irgendeine kultische Ausprägung gab es bis auf wenige Ausnahmen nicht.

Was die Finanzen der Lorber-Bewegung betrifft, haben bisher im Wesentlichen nur der Neu-Salems-Verlag, der Lorber-Verlag und die angeschlossenen Lorber-Gesellschaften Geld eingenommen mittels Buchverkauf und Spenden. Die Herausgabe von Offenbarungswerken ist in der Regel nicht profitabel, da zu wenig Nachfrage besteht. Die Bücher der Neuoffenbarung konnten jahrzehntelang nur unter großen Schwierigkeiten und persönlichen Opfern veröffentlicht und gedruckt werden. Staatliche Förderung für wohltätige oder missionarische Projekte der Lorberfreunde konnten nur sehr selten in Anspruch genommen werden. Auch der Vertrieb von Sonnenheilmitteln und anderen Hausmitteln nach den Rezepten der Neuoffenbarung erwies sich wegen deren aufwändigen Herstellung, sowie den enormen Kosten, welche für die Zulassung von Heilmitteln fällig werden, wiederholt als nicht profitabel. „Wo Christus ist, da ist kein Geld; wo aber Geld ist, da ist kein Christus!“, heißt es in der Neuoffenbarung. Diese richtet sich insbesondere an Menschen, denen das Gotteserleben eine unmittelbare persönliche Erfahrung ist, an Mystiker. Eine Bindung an die Welt, auch in der Liebe, bedeutet für solche Personen, ihrem Heiland untreu zu werden, und sie erkennen, dass wahrer Friede und volle Geborgenheit in der vergänglichen Welt nicht zu finden sind. Für so jemanden muss in jeder Herzensbeziehung irdische und himmlische Liebe in Widerstreit treten, und so endet der Kampf mit dem Verzicht auf Erdenglück, so man nicht die göttliche Stimme im Herzen verleugnen will. Schon Jakob Lorber blieb unverheiratet und sah sich mit existentiellen Nöten konfrontiert. Bei den Lorberfreunden ist dies oft auch anzutreffen, obwohl es auch wohlhabende und natürlich etliche verehelichte gibt. Einen reichen Lorberkreis gab es meines Wissens nie.

Langjährige oder ernstzunehmende Lorberfreunde verfügen über große Lebenserfahrung in geistigen Dingen, haben Bibel und Neuoffenbarung mindestens einmal vollständig gelesen und ihre Weltanschauung darauf gegründet. Helmut Renöckl vom Pastoralamt der Diözese Linz schrieb über die Lorberfreunde: „Ich habe schon öfters Kontakt mit Lorberianern gehabt: Es waren in aller Regel Menschen mit bestem Wollen, die auch viel Gutes für ihre Mitmenschen taten. Ihre theologischen Positionen aber waren nie weiterführend, oft seltsam, manchmal einfach absurd.“ Letzteres würden die Lorberfreunde ihrerseits über die theologischen Positionen der römisch-katholischen Kirche aussagen. Insgesamt zeigt sich die Anhängerschaft der Neuoffenbarung als überdurchschnittlich offen, dabei aber durchaus nicht unkritisch und leichtgläubig.

Die Menschheit lässt sich grob in zwei Arten teilen: Jene, denen die Wahrheit wichtiger ist als das Dazugehören, und jene anderen, denen das Dazugehören wichtiger ist als die Wahrheit. Erstere sind in der absoluten Minderheit, vielleicht ein oder zwei Prozent. Sie sind die Wahrheitssucher, die wahren Wissenschaftler. Die große Mehrheit hingegen gleicht mehr den Kindern: Wie Kindern oder Herdentieren ist das Dazugehören für sie am wichtigsten. Ausgeschlossen, verachtet oder alleine zu sein ist für sie geradezu unerträglich. Als Konformisten wollen sie Teil ihrer jeweiligen Gemeinschaft und Familie sein. Auch die geistig betrachtet stärkeren oder reiferen Menschen sehnen sich nach Gesellschaft, aber gleich den Aposteln und Jüngern um Jesus ist ihnen die Wahrheit, der Herr, letztlich wichtiger sogar als ihre eigene Familie. Ihnen ist es bestimmt, den noch nicht so reifen Menschen Vorbild und Lehrer zu sein. Ihnen ist es möglich, die recht anspruchsvolle Neuoffenbarung als echt zu erkennen, anzunehmen und ihre Inhalte zu vermitteln. Denn so wie Sich einst Jesus zwischen alle Stühle setzte, macht Er es auch bei Seiner geistigen Wiederkunft in Form der Neuoffenbarung: Er legt Sich mit der ganzen Welt an und lässt Sich nicht für eine Religion, Kirche oder sonstige äußerliche Gemeinschaft vereinnahmen. Obwohl dies ausgiebig versucht wurde und wird. Sein Reich, Seine Gemeinschaft, ist nicht von dieser Welt, sie ist innerlich oder geistig.

Um die sehr unterschiedlichen Lorberfreunde noch weiter zu beschreiben, kann man sie in vier Gruppen oder vielmehr Stereotypen unterteilen. Da gibt es die intellektuelle Gruppe, Verstandesmenschen, oft akademisch gebildet, die in höheren geistigen Dingen bestens bewandert ist. Sie stellt sozusagen die Priesterschaft der Lorber-Bewegung und war prägend, was die mehr organisierte Lorber-Gesellschaft um die Verlage betraf. Dann gibt es die mystische Gruppe, die mindestens so einflussreich wie die intellektuelle ist. Zu diesen Gemütsmenschen gehören meist die Wortempfänger und Charismatiker, die eigene Kreise um sich bilden. Ihr Einfluss in der Lorber-Bewegung um die Verlage war anfangs stark, fand dann zu einer gewissen Ausgewogenheit mit der intellektuellen Fraktion, verringerte sich schließlich aber. Intellektuell und mystisch orientierte Menschen stellen die beiden Hauptgruppen der Lorberfreunde. Die nächsten beiden Gruppen sind nur bedingt Lorberfreunde, indem sie zwar die Neuoffenbarung anerkennen, aber ihren Schwerpunkt auf andere Dinge legen. Wenn sie in der Neuoffenbarung auf etwas stoßen, was ihnen nicht zusagt, dann ignorieren sie es, oder erfinden irgendwelche Erklärungen. Das sind erstens die Anhänger nichtchristlicher Religionen, Spiritisten, Reformer, Umweltschützer, Tierschützer und Esoteriker, wobei damit nicht jene Lorberfreunde gemeint sind, die sich auch mit den entsprechenden Themen beschäftigen. Gemeint sind jene, deren Schwerpunkt nicht die Neuoffenbarung bildet, sondern alle möglichen anderen Dinge. Sie benutzen und zitieren die Neuoffenbarung, um ihre jeweiligen Ideen zu unterstützen. Die zweite Gruppe von bedingten Lorberfreunden sind Anhänger von diversen Wortempfängern und anderen Lehren, die teils sogar im direkten Widerspruch zur Neuoffenbarung stehen. Auch hier sind nicht jene Lorberfreunde gemeint, die auch andere Wortempfänger und Lehren akzeptieren, wobei aber die Neuoffenbarung ihr Schwerpunkt bleibt, sondern jene, die ganz anderen Kundgaben und Lehren folgen. Sie haben unter den Lorberfreunden wahrscheinlich bisher das meiste Durcheinander angerichtet, indem sie sich Lorber-Freundeskreisen angeschlossen haben, dann aber für irgendwelche anderen Kundgaben missionierten.

Ein Missionseifer, der einen dazu treiben würde, auf der Straße Bücher zu verkaufen oder Broschüren zu verteilen, ist den Lorberfreunden so gut wie völlig fremd. Sie sind sich bewusst, dass es für die Annahme der Neuoffenbarung einer gewissen geistigen Reife oder Bereitschaft bedarf. Daher verhalten sie sich eher passiv, solange man sie nicht direkt auf ihre Überzeugung oder die Neuoffenbarung anspricht und ein Interesse bekundet. Solange dies nicht der Fall ist, vermitteln sie die Themen der Neuoffenbarung, ohne darauf zu verweisen, und beschränken sich auf Vernunftgründe und Bibelzitate. In der Neuoffenbarung finden sich keine besonderen Aufforderungen zu deren Bekanntmachung und Verbreitung, wohl aber Anweisungen, wie im Allgemeinen richtig zu predigen und zu missionieren sei, nämlich weniger durch das gesprochene Wort, als vielmehr durch die gute Tat und eine mit den eigenen Idealen und Werten übereinstimmende Lebensführung. Abgesehen von unverbindlichen öffentlichen Bekanntmachungen in Form von beispielsweise Websites oder Inseraten, beschränkt sich die Mission eher auf private Kontakte. Mit Werbung waren die Lorberfreunde immer recht zurückhaltend, obwohl der Bietigheimer Verlag öfters zu mehr Missionseifer und „Tatkräftigkeit“ aufforderte.

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